Deutschland | Schweine | Marktprognose

Geringe Erzeugung lässt Schweinepreise steigen

06.02.2020 (AMI) – Schon Ende Januar deutete sich schon eine leichte Belebung im Handel mit Schlachtschweinen an. Zusätzlich dürfte der Export nach Asien im Februar wieder an Fahrt aufnehmen und so für belebende Impulse im Schweinehandel sorgen. Daher werden für die kommenden Wochen eher steigende Preisentwicklungen erwartet.

Produktionseinbußen bringen den Außenhandel in Schwung

Der Handel mit China bot im vergangenen Jahr ungewohnt starke Impulse für die deutsche Fleischwirtschaft. Aufgrund der dort grassierenden Afrikanischen Schweinepest ist der Importbedarf immens, deutsche Erzeuger können davon profitieren. Bis einschließlich November lieferten deutsche Lieferanten dementsprechend gut 530.000 t Schweinefleisch ins Land der Mitte. Gegenüber dem gleichen Zeitraum 2018 ist dies ein Anstieg um 64 %. Ein Ende dieser Entwicklung ist zudem nicht in Sicht. Zwar stagnierten die Handelsbeziehungen zum Jahresbeginn, spätestens im Februar wird der Export aber wieder Fahrt aufnehmen.

Abgesehen von China stagnierte der Außenhandel mit Schweinefleisch bislang eher. Die insgesamt ausgeführten Mengen lagen mit 2,64 Mio. t ziemlich genau auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund der insgesamt rückläufigen Produktion von Schweinefleisch stehen aber generell auch keine größeren Mengen zur Verfügung.

Deutscher Schweinebestand sinkt

In Deutschland wurden bei der Viehbestandserhebung im November 2019 nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 25,9 Mio. Schweine ermittelt. Damit verringerte sich der Bestand innerhalb von 12 Monaten um 1,8 %. Das ist der niedrigste Schweinebestand seit dem Jahr 2000. Besonders drastisch fiel das Minus im Bereich der Sauenhaltung aus. Während die Zahl der Zuchtsauen um 2,9 % zurückging, verringerte sich die Zahl der Sauen haltenden Betriebe sogar um 7,7 % innerhalb von 12 Monaten. Die anspruchsvolleren Tierschutzverordnungen gekoppelt mit Planungsunsicherheit bei zukünftigen Investitionen lassen viele Sauenhalter aus der Produktion aussteigen.

Aufgrund des gesunkenen Schweinebestandes in Deutschland dürften Schlachtschweine im Jahr 2020 weiter knapp bleiben. Der Importbedarf in China wird weiter zu einer Belebung des Handels mit Schweinen, nicht nur in unserem Land, sondern auch EU- und weltweit führen. Daher dürfte das laufende Jahr den Schweinehaltern Gewinne ermöglichen. Aktuell herrscht allerdings Unsicherheit durch die Verbreitung des Corona-Virus vor, diese Situation lähmt die Handelsaktivitäten.

Interessieren Sie sich auch für die weltweite Erzeugung von Schweinefleisch oder andere für den Fleisch- und Nutztierhandel relevante Themen? Dann nutzen Sie gerne unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch um sich zu informieren.

Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Rege Geschäfte mit Schlachtschweinen

10.12.2025 (AMI) – Das Angebot an schlachtreifen Schweinen geht in der laufenden Woche weiter zurück, die umfangreichen Schlachtaktivitäten machen sich bemerkbar. Auch die bundesweiten Schlachtgewichte entwickeln sich seit 3 Wochen rückläufig.   Mehr

Deutschland | Rinder | Betriebsstruktur

Konzentration unter den Rinder-Schlachtunternehmen steigt

10.12.2025 (AMI) – Unter den deutschen Unternehmen kommt es im Bereich der Rinderschlachtungen zu einer immer stärkeren Konzentrierung. Im Jahr 2024 wurden von den TOP 10 der Rinderschlachtunternehmen 76 % aller Schlachtungen vorgenommen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Preisniveau bei Ferkel und Schweinen unter Vorjahr

08.12.2025 (AMI) – Das Preislevel von den beiden Vorjahren konnte im Jahr 2025 bei weitem nicht erzielt werden. Zwar stiegen die Erlöse noch bis in den Monat Mai an, danach war der Preisverlauf jedoch durch Absenkungen gekennzeichnet.   Mehr