Deutschland | Obst | Aktionspreise

Nikolausstiefel auch in diesem Jahr wieder teuer

06.12.2022 (AMI) – Überall in den Supermärkten stehen schon die Schokoladennikoläuse bereit und warten nur darauf, gegessen zu werden. Die Adventszeit hat begonnen und neben den ganzen Naschereien darf der traditionelle Nikolausstiefel, gefüllt mit Nüssen und frischem Obst, nicht fehlen. Doch ist der Nikolausstiefel in diesem Jahr noch erschwinglich?

Jedes Jahr um die gleiche Zeit steigen die Werbeaktionen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) eine Woche vor dem großen Nikolaustag. Beworben werden dann zunehmend mehr Nüsse, Äpfel, aber auch Orangen und Easy Peeler. Doch scheint das Jahr 2022 in einem trüberen Licht zu stehen – die Inflation kennt nämlich auch vor Weihnachten kein halten. Im Vergleich zum Vorjahr ist nicht nur die Anzahl der Aktionen um knapp 7 % zurückgegangen.

Wie sieht es denn nun preislich aus?

Eine Analyse des AMI Verbraucherpreisespiegels und der AMI Aktionspreise im LEH zeigten, dass die privaten Haushalte auch 2022 für den Nikolausstiefel tiefer in die Taschen greifen mussten. Ein Stiefel gefüllt mit Haselnüssen (100g), Walnüssen (100g), vier Clementinen, einer Orange und einem Apfel hat im Schnitt 2,41 EUR in der 48. Woche gekostet. Das ist ein Plus von 7 % gegenüber dem Vorjahr und das, obwohl Haselnüsse (-28 %) und Äpfel (-16%) günstiger angeboten worden sind. Bei den Äpfeln haben insbesondere höhere Lagerkosten aber auch eine sehr hohe Erntemenge in diesem Jahr für Druck am Markt gesorgt, weshalb der Verbraucherpreis in der 48. KW von 1,99 EUR/kg im vergangenen Jahr auf 1,67 EUR/kg sank. Deutlich im Preis gestiegen sind hingegen Orangen. Dieses Jahr kosteten sie in der 48. Woche rund 26 % mehr, ein stolzer Preis von 1,83 EUR/kg war zu verzeichnen. Der Grund für den Preisanstieg bei Orangen und generell bei vielen anderen Zitrusfrüchten, so auch bei den Eeasy Peelern, liegt vor allem an der knapp ausfallenden Ernte in Spanien.

Die umfassende Analyse zu den Produkten im Nikolausstiefel und welche Faktoren beim Preisanstieg mitgewirkt haben, lesen Sie in der nächsten Ausgabe der AMI Markt Woche Obst & Gemüse.

Alles im Blick?

Die Nachfrage der privaten Haushalte hängt natürlich nicht nur von den Aktionspreisen im LEH ab. Kurzfristige Trends oder Witterungsbedingungen spielen unter anderem auch eine Rolle. Doch sind viele Verbraucher aufgrund der steigenden Preise deutlich sensibler geworden. Aktionspreise sind daher seitens des LEHs ein Instrument, um bestimmte Produkte in den Fokus der Verbraucher zu rücken und diese ins Geschäft zu locken. Die AMI Marktexperten behalten diese Entwicklungen im Blick, und Sie können das auch. Mit AMI Aktionspreise im LEH wissen Sie bereits dienstags, welche Obst- und Gemüsearten besonders stark und zu welchem Preis beworben werden

Beitrag von Lena Pollul
Marktexpertin Gartenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Fruchtgemüse | Angebot

Rege Nachfrage und Pflanzenwechsel bei Salatgurken lässt Preise steigen

16.05.2024 (AMI) – Auf dem Salatgurkenmarkt treffen derzeit zwei Phänomene aufeinander: Die Nachfrage hat sich witterungsbedingt deutlich belebt. Andererseits befindet sich die Produktion noch in der Phase des Pflanzenwechsels. Dadurch sinkt kurzfristig das Angebot und die Preise steigen.   Mehr

Deutschland | Wurzelgemüse | Angebot

Europaweit starke Möhrennachfrage

16.05.2024 (AMI) – Zwischen April und Mai stammt ein Großteil der in Deutschland vermarkteten Möhren aus den Niederlanden, Spanien und Italien. Nachdem sich zuletzt die Vorräte auch in den Niederlanden dem Ende neigten, ist die Nachfrage nach Frühmöhren aus dem Mittelmeerraum europaweit gestiegen. Hohe Rohwarenpreise prägen Mitte Mai erneut den Markt.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Erzeugung

Gemüsefläche leicht eingeschränkt

16.05.2024 (AMI) – In Deutschland wurde 2023 auf insgesamt 121.537 ha Gemüse im Freiland produziert. Damit wurde die Anbaufläche um 3 % gegenüber dem Vorjahr eingeschränkt.   Mehr