Sommerobst ins Wasser gefallen
Immer wiederkehrende Regenfälle während der Haupternte bei Erdbeeren sowie ein verstärkter Fruchtfall und regionale Hagelschäden bei Zwetschen haben die Erntemengen jeweils auf einen Tiefstand sinken lassen. Auch bei anderen Kulturen wie Süßkirschen fiel die Saison im vergangenen Jahr regelrecht ins Wasser. Bei den Frühsorten war nicht nur der Fruchtansatz schwach, durch den Regen stieg zudem das Risiko von Platzern und Fäulnis. Bei Äpfeln hingegen, der führenden Obstart im deutschen Anbau, überschritt die Erntemenge wieder die Marke von 1 Mio. t. Insgesamt fiel die Obsternte mit 1,33 Mio. t ähnlich hoch wie im Jahr 2015 aus.
Auf hohem Niveau sind auch die Einfuhren an Frischobst im vergangenen Jahr geblieben. Mit vorläufigen 5,29 Mio. t wird das Rekordergebnis aus dem Vorjahr nur leicht um 1 % verfehlt. Durch Nachmeldungen in den kommenden Monaten dürfte das endgültige Ergebnis noch etwas höher ausfallen. Bananen und Zitrusfrüchte machen mit einem Anteil von 47 % fast die Hälfte der Importe aus. Nach wie vor positiv entwickeln sich die Einfuhren an Wassermelonen, Strauchbeeren und einigen Südfrüchten. Erholt, aber tendenziell rückläufig zeigen sich die Einfuhren an Ananas. Für Bananen ist die Bundesrepublik jedoch nur ein Zwischenstopp auf der Weiterreise in andere Länder der EU.
Nicht nur die Erntemenge an Obst, auch die Einkaufsmenge an Frischobst blieb 2016 weitgehend stabil zum Vorjahr. Allerdings mussten die privaten Haushalte in Deutschland mehr Geld für ihre Obstkäufe ausgeben. Erstmals überstiegen die Ausgaben für das Kilogramm Frischobst mit 2,04 EUR die Zwei-Euro-Marke. Äpfel, Bananen und Orangen belegten erneut die vorderen Plätze im Ranking der meistgekauften Obstarten. Wachstumstreiber im Sortiment sind neben Strauchbeeren auch andere exotische Früchte wie Avocados.
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Birgit Rogge
Produktmanagerin Gartenbau
Tel. (0228) 33805-256
Autorin von Fachbeiträgen, vielfältige Kontakte in der Obst- und Gemüsebranche, Mitarbeit an Produktstudien.