EPF: Überraschend hohe Teilnahme
Ein Problem zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung: Es gibt eine berechnete Nachhaltigkeit, so wie sie in CO2 -Bilanzen zum Ausdruck kommt, und eine gefühlte Nachhaltigkeit, die dem Verbraucher sofort intuitiv einleuchtet. Leider stimmen diese beiden Nachhaltigkeiten nicht immer überein. So erklärte Christian Müller, Prokurist der Reichenau Gemüse, dass ihre Kunden von ihnen eine Pappverpackung erwarten. Nur diese kann der Präferenz für regional erzeugte Ware im Design gerecht werden. Eine Nachhaltigkeitsstudie, bei der unter Umständen eine Kunststoffverpackung besser bewertet wird, wird daran wenig ändern.
Und ein weiteres Ergebnis sollte nicht vergessen werden: Wird der Verbraucher ungestützt nach den Kriterien für die Kaufentscheidung bei Obst und Gemüse gefragt, dann ist die Verpackung nicht unter den Top 5 Kriterien. Dann geht es um Frische, Geschmack, Farbe, Konsistenz bzw. Mundgefühl und natürlich um den Preis.
Das heißt nicht, dass die Verpackung unwichtig ist
Nur gibt es hier nicht die eindeutig vorteilhafte Verpackung für alles. Wenn überschüssige oder fehlende Feuchtigkeit eine Rolle spielt, wie z.B. bei vielen gewaschenen Gemüsearten, dann ist Stabilität und eine gewisse Pufferfähigkeit wichtig. Stabilität ist sicher auch bei Weichobst ein wichtiges Kriterium. Hier wurden aber viele Beispiele gezeigt, wie mit deutlich weniger Material immer noch Stabilität gewährleistet werden kann. Und natürlich spielt die Entsorgungsfähigkeit eine Rolle.
Anregende Diskussionen in den Pausen zeigten, dass die beiden Veranstalter hier das richtige Thema getroffen haben. Und es sieht nicht danach aus, als ob in einem Jahr alle Probleme gelöst sind.
Das nächste European Packaging Forum ist deshalb schon geplant. Es wird am 14./15.Mai 2020 wieder in Düsseldorf stattfinden, und wir würden uns freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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