Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse knapp unter Vorwoche

03.05.2023 (AMI) – Die europäischen Rapsnotierungen stehen weiterhin besonders unter dem Druck der regen EU-Importe.

An der Pariser Börse verfehlen die Rapsnotierungen nach einem Auf und Ab das Vorwochenniveau nur knapp. Am 02.05.2023 schlossen die Kurse bei rund 441 EUR/t und damit lediglich 1 EUR/t unter Vorwoche. Im Sog rückläufiger Rohöl- und Palmölnotierungen sowie zwischenzeitlich nachgebenden US-Sojakursen büßte auch europäischer Raps an Wert ein. So wird Raps bei fallenden Konkurrenzkursen als Rohstoff zum Einsatz in Biokraftstoffen weniger attraktiv, Abnehmer schauen sich nach Alternativen um.

Zudem erhöhen die weiterhin regen EU-Rapsimporte den Druck auf die EU-Ware. Nach Angaben der EU-Kommission importierte die EU im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 30.04.2023 rund 6,54 Mio. t an Raps. Zum Vorjahreszeitpunkt waren es rund 4,48 Mio. t. Die größten Mengen kommen hierbei aus Australien und der Ukraine mit jeweils 2,95 Mio. t und einem Marktanteil von jeweils 45 %. Zum gleichen Zeitpunkt im vorangegangenen Wirtschaftsjahr belegte Australien mit Ausfuhren in die EU von 1,97 Mio. t und einem Marktanteil von 44 % Platz 1, gefolgt von der Ukraine. Die EU führte zum Vorjahreszeitpunkt rund 1,64 Mio. t aus der Ukraine ein, damit machten die ukrainischen Rapsexporte rund 37 % der gesamten EU-Rapseinfuhren aus. Die kanadischen Einfuhren belaufen sich derzeit auf rund 230.788 t, so macht das Land weit abgeschlagen lediglich 3,5 % der bisherigen EU-Rapseinfuhren aus. 2021/22 lagen die Importe aus Kanada bei rund 592.057 t, mit einem Marktanteil von 13 %.

Nicht nur die Raps- sondern auch die Sonnenblumenkerneinfuhren in die EU liegen deutlich über Vorjahr. Im Verlauf des bisherigen Wirtschaftsjahres wurden rund 2,10 Mio. t an Sonnenblumenkernen importiert, verglichen mit 517.179 t zum gleichen Zeitpunkt in der vorangegangenen Saison. Hierbei dominieren die Einfuhren aus der Ukraine mit 1,79 Mio. t (Vorjahr: 79.960 t) und einem Marktanteil von mehr als 85 % (16%) besonders. Moldawien macht hingegen mit 174.605 t (Vorjahr: 307.666 t) lediglich gut 8 % (60%) der EU-Sonnenblumenkerneinfuhren aus.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

US-Maiskurse erneut unter Druck

10.07.2025 (AMI) – Positive Witterungsaussichten und positive Feldbestandsbewertungen im US-Maisgürtel bestimmen die Kursrichtung. Paris reagierte indes verhalten auf diese Vorgabe.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Deutschlands Milchviehbestand schrumpft weiter

10.07.2025 (AMI) – Laut aktueller Viehbestandserhebung hat die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder und Milchkühe weiter abgenommen. Im Vergleich zu den vorherigen Erhebungen hat sich die Abnahmerate jedoch leicht verlangsamt. Gleichzeitig setzte sich der Strukturwandel hin zu weniger, aber größeren Milchviehbetrieben fort.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Käsemarkt weiter ausgeglichen

10.07.2025 (AMI) – Zu Monatsbeginn war der Markt für Schnittkäse nach wie vor von einer belebten Nachfrage geprägt. Trotz des rückläufigen Milchangebots hielten sich Angebot und Nachfrage aber die Waage.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt im Gleichgewicht

09.07.2025 (AMI) – Nach dem deutlichen Preisrückgang in der vergangenen Woche präsentiert sich der Schlachtschweinemarkt nun wieder ausgeglichen. Das Angebot ist weiterhin überschaubar, die Stückzahlen lassen sich ohne größere Probleme absetzen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Soja verliert nach Höhenflug

09.07.2025 (AMI) – Die Sojakurse in Chicago schwanken zwischen Handelshoffnungen und neuen Zöllen. Gute Vegetationsbedingungen in den USA drücken auf den Markt.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise mit leichten Aufschlägen

04.07.2025 (AMI) – Im Mai haben sich die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch weiter befestigt. Damit setzten sie ihre Aufwärtsbewegung aus den Vormonaten fort.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen

Weizenkurse können sich behaupten

03.07.2025 (AMI) – Nach der Talfahrt in der Vorwoche können sich Weizenkurse in Chicago und Paris behaupten. Inzwischen gilt die laufende bzw. bevorstehende Ernte auf der Nordhalbkugel als eingepreist.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Raps und Soja rutschen weiter ab

03.07.2025 (AMI) – Nach dem Kursrückgang der Vorwoche ging es für Raps und Soja weiter bergab. Gute Ertragsaussichten für Soja im Mittleren Westen der USA sowie der Start der Rapsernte in Westeuropa drückten die Kurse weiter nach unten.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

EU: Mehr Molken-, weniger Vollmilchpulver ausgeführt

03.07.2025 (AMI) – Von Januar bis April des aktuellen Jahres war eine insgesamt stabile Nachfrage nach Milchprodukten aus der EU zu verzeichnen, wenngleich es auf der Produktebene zu Verschiebungen im Vergleich zum Vorjahr kam.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Saisonüblich gute Nachfrage nach Formbutter

03.07.2025 (AMI) – Die Abrufe von Formbutter sind leicht zurückgegangen, haben sich aber insgesamt noch auf einem jahreszeitlich hohen Niveau bewegt. Die Notierung wurde unverändert fortgeschrieben.   Mehr