Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Mais verliert, Weizen gewinnt

11.01.2024 (AMI) – Günstigere Vegetationsbedingungen in Brasilien setzten Maiskurse unter Druck. Weizen profitiert dagegen von der Belebung der internationalen Nachfrage.

Die Maisnotierungen an der Chicagoer Börse gaben auf Wochensicht nach. Am 10.01.2024 schloss der Fronttermin März 2024 bei umgerechnet 165,27 EUR/t, was einem Minus von 2,48 EUR/t entspricht. Ausschlaggebend waren bessere Vegetationsbedingungen in den brasilianischen Anbaugebieten, die sich positiv auf die dortigen Feldbestände auswirken dürften. Die Verluste wurden jedoch durch die jüngste Schätzung der staatlichen brasilianischen Agraragentur Conab begrenzt. Diese hatte am 10.01.2024 ihre Prognose für die Maisernte 2024 um 0,9 auf 117,6 Mio. t nach unten korrigiert. Damit würde Brasilien das Rekordergebnis der vergangenen Saison um rund 11 % verfehlen. Ausschlaggebend sind laut Conab die kleinere Anbaufläche in der laufenden Saison sowie ungünstige Bedingungen während der ersten Maisaussaat im Oktober und November 2023, die immerhin ein Fünftel der Gesamtfläche ausmacht.

Ein weiterer Belastungsfaktor für die Kurse waren technische Verkäufe, da die Marktteilnehmer ihre Positionen im Vorfeld der Veröffentlichung des USDA-Berichts über Angebot und Nachfrage in der Landwirtschaft am Freitag anpassten. Die Markteilnehmer erwarten jedenfalls die höchsten Maisendbestände in den USA zum 01. Dezember seit 2018, 11 % über Vorjahresstand. Die Weizenvorräte werden voraussichtlich den höchsten Stand seit 2020 erreichen und möglicherweise 6 % höher sein.

Die US-Weizennotierungen konnten dagegen nach deutlichen Verlusten wieder zulegen. Am 10.01.2024 schloss der Fronttermin März 24 bei umgerechnet 210 EUR/t und damit 3 EUR/t über dem Vorwochenniveau. Dabei profitierten die Kurse vor allem von der Belebung der internationalen Nachfrage. Hinzu kamen Gerüchte über Kaufinteresse Chinas an US-Weizen. Begrenzt wurden die Gewinne durch die Spekulationen, dass sich die prognostizierten Schneefälle im Mittleren Westen der USA positiv auf die dortigen Weizenfeldbestände auswirken könnten.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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