Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse im Sinkflug

17.07.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse geben angesichts der schwachen Nachfrage und der Aussicht auf eine große US-Ernte weiter nach. Günstige Vegetationsbedingungen könnten den Zustand der Feldbestände in den US-Anbaugebieten weiter verbessern.

Die Sojanotierungen an der Börse in Chicago sind in den zurückliegenden Handelstagen deutlich abgerutscht. Der neue Fronttermin August 24 schloss am 16.07.2024 bei umgerechnet 367,50 EUR/t, ein Minus gegenüber Vorwoche von 16,84 EUR/t und damit nahe dem tiefsten Stand seit vier Jahren. Der alte Fronttermin Juli 24, welcher am 12.07.2024 auslief, hatte vor einer Woche sogar bei 394,61 EUR/t notiert. Zuletzt konnten die Kurse marginal zulegen, da Händler das niedrige Kursniveau nutzten, um sich einzudecken.

Die weiterhin optimistischen Aussichten für die US-Sojaernte 2024 und das weltweit mehr als komfortable Angebot bei eher rückläufiger Nachfrage drückten auf die Notierungen. Insbesondere der Big Player Brasilien dürfte bis weit in den Herbst hinein über große Exportmengen verfügen und damit den Wettbewerb anheizen.

Der am vergangenen Freitag veröffentlichte USDA-Bericht zur Weltagrarwirtschaft lieferte allerdings keine nachhaltigen Impulse. Zwar senkte das USDA seine Prognose für die US-Ernte im Vergleich zum Vormonat um 408.000 t auf 120,7 Mio. t, dies entspräche aber immer noch einem Plus von 7,3 Mio. t gegenüber der Ernte 2023. Zudem befinden sich die Feldbestände nach staatlichen Angaben weiterhin in einem ausgezeichneten Zustand. Unverändert zur Vorwoche stufte das USDA zu Wochenbeginn 68 % der Bestände als überdurchschnittlich ein, was dem höchsten Wert seit vier Jahren entspricht. Die Niederschläge im nördlichen und mittleren Mittleren Westen übertrafen zudem die Erwartungen vom Freitag und begünstigten das Wachstum der Sojabohnen.

Die jüngsten Verarbeitungszahlen aus den USA brachten diesbezüglich ebenfalls keine Entlastung. Nach Angaben der National Oilseed Processors Association (NOPA), wurden im Juni knapp 4,4 % weniger Sojabohnen verarbeitet als noch im Mai.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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