Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Sojakurse profitieren von Wetterkapriolen

02.10.2024 (AMI) – Die Trockenheit in den brasilianischen Anbaugebieten verzögert dort die Aussaat und treibt die internationalen Sojanotierungen, in den USA hingegen läuft die Ernte auf Hochtouren. Raps tendiert uneinheitlich, profitiert zuletzt aber vom schwächeren Euro.

Die US-Sojabohnenkurse legten in der Berichtswoche zu. Am 01.10.2024 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 350,38 EUR/t und damit 6,42 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche.

Gestützt wurden die Kurse durch die anhaltende Trockenheit in Brasilien, die dort die Aussaat weiter verzögerte. So konnten nur knapp 2 % der geplanten Fläche gedrillt werden, gegenüber 5 % im Vorjahr. Die mit der Trockenheit einhergehenden niedrigen Pegelstände der für den Export wichtigen Wasserwege im Norden des Landes könnten die Lieferungen zusätzlich verlangsamen, heißt es von Marktteilnehmern vor Ort. Für die kommenden Tage sind nur vereinzelte Niederschläge vorhergesagt, die kaum Entlastung bringen dürften.

Im nationalen Schnitt läuft die Sojabohnenernte jedoch bislang überdurchschnittlich zügig voran. So waren nach USDA-Angaben zu Beginn der laufenden Woche immerhin 26 % der Flächen geräumt, was über den Erwartungen des Handels aber auch über dem langjährigen Durchschnitt von 18 % liegt.

Nach Angaben des USDA hatten die US-Sojabohnenvorräte zum 01.09.2024 mit 9,3 Mio. t den höchsten Stand seit vier Jahren erreicht. Damit lagen diese rund 29 % höher als zum selben Zeitpunkt ein Jahr zuvor.

Rapskurse unter Vorwochenlinie

Die Rapsnotierungen in Paris tendierten dagegen uneinheitlich. Während der nahe Fronttermin November 24 mit 477,75 EUR/t am 01.10.2024 das Niveau der Vorwoche um 1,75 EUR/t verfehlte, legten die Folgetermine (Februar 25) um 3,25 EUR/t zu und schlossen bei 486,25 EUR/t. Der Kontrakt zur Ernte 25 legte sogar um fast 5 EUR/t zu und notierte bei 470,25 EUR/t. Vor allem die zwischenzeitlich deutlich gefallenen Rohölkurse ließen die Rapsnotierungen innerhalb von zwei Sitzungen um 10 EUR/t nachgeben.

Zuletzt konnten aber auch die Rapsnotierungen im Zuge festerer Sojakurse wieder zulegen. Unterstützung kam zudem von den Rohölkursen, welche anzogen, sowie vom zuletzt schwächeren Euro. Dieser hatte zuletzt deutlich nachgegeben. Ein schwacher Euro erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Partien gegenüber Importen.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!


Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Milchkuhhaltung in Deutschland rückläufig

16.01.2025 (AMI) – Bei der Viehzählung im November 2024 wurden in Deutschland laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) insgesamt knapp 10,5 Mio. Rinder gehalten und damit 3,5 % weniger als noch im Jahr zuvor.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: EU-Exportaussichten getrübt

16.01.2025 (AMI) – In Paris geben die Weizenkurse aufgrund geringer Nachfrage nach. Die bisherigen EU-Weizenausfuhren liegen mehr als ein Drittel unter Vorjahresvolumen. In Chicago geht es für Weizen hingegen etwas aufwärts.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Frische Lebensmittel kosteten 2024 etwas weniger

16.01.2025 (AMI) – Nach vier Jahren lag die Teuerungsrate 2024 erstmals wieder im negativen Bereich. Die Verbraucher zahlten etwas weniger für frische Lebensmittel als im Vorjahr. Dennoch lagen die Preise in verschiedenen Warengruppen auf einem hohen Niveau.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Milchviehbetriebe im November erstmals unter 50.000

16.01.2025 (AMI) – Bei der Viehbestandserhebung im November 2024 wurden erneut weniger Rinder und Milchkühe erfasst als im Vorjahr. Der Strukturwandel hin zu weniger und größeren Betrieben setzte sich damit fort.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Saisonübliche Abrufe bei Formbutter

16.01.2025 (AMI) – Der Absatz von Formbutter lag zur Monatsmitte bei stabilen Preisen auf saisonüblichem Niveau. Der Markt für Blockbutter hat sich zuletzt leicht belebt, den Export in Drittländer beeinflussten allerdings Unsicherheiten aufgrund des Auftretens der Maul- und Klauenseuche in Deutschland.   Mehr

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Deutscher Schweinebestand knapp stabil

15.01.2025 (AMI) – Fast unverändert entwickelte sich die Schweineherde bei der Viehbestanderhebung im November 2024. Dabei wurden mit 21,2 Mio. Schweinen 0,2 % geringere Tierzahlen als ein Jahr zuvor erfasst.   Mehr

Deutschland | Rinder | Tierbestand

In Deutschland werden weniger Rinder gehalten

15.01.2025 (AMI) – Der Trend des sinkenden Rinderbestandes setzte sich in Deutschland auch Anfang November 2024 fort. Mit 10,5 Mio. Tieren wurden gegenüber dem Vorjahr 3,5 % weniger Rinder festgestellt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Export

Wohin werden deutsche Molkereiprodukte exportiert?

15.01.2025 (AMI) – Anfang Januar wurde ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland festgestellt. Damit gilt Deutschland nicht mehr als frei von MKS, was Auswirkungen für die Exporteure hat. Welches sind die wichtigsten Exportprodukte und wohin gehen diese? Das hat die AMI für Sie kurz zusammengefasst.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Erneute Preisrücknahme am Schlachtschweinemarkt

15.01.2025 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen ist in der laufenden Woche weiterhin sehr groß, teilweise wird sogar von zunehmenden Mengen berichtet. Die Vermarktung gestaltet sich schwierig, belebende Impulse fehlen und die Schlachtunternehmen können kaum zusätzliche Tiere aufnehmen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Terminmärkte: Sojabohnen verzeichnen deutliches Plus

15.01.2025 (AMI) – Die Sojakurse legten nach der Korrektur der US-Ernteschätzung nach unten deutlich zu. Lebhafte Exporte stützen den Markt zusätzlich. Die EU-Rapskurse profitieren vom festen Rohöl und einem schwachen Euro.   Mehr