Aufwärtstrend beim Raps vorerst beendet
Die US-Sojabohnenkurse standen unter Druck. Am 08.10.2024 lag der Schlusskurs bei knapp 340 EUR/t und damit 10,40 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche.
In Südamerika soll es nach Trockenheit in den Hauptanbaugebieten Brasiliens und im Norden Argentiniens regnen. Das dürfte die Aussaat begünstigen, was die Notierungen belastet. Auch der jetzt zügige Verlauf der Sojaernte in den USA sorgt für Druck. Nach Angaben des USDA war die Ernte am 07.10.24 zu 47 % abgeschlossen und lag damit deutlich über den üblichen 34 %. Zudem stufte das USDA 63 % der US-Sojabohnenernte zum jetzigen Zeitpunkt als überdurchschnittlich ein und damit so gut wie seit 2020 nicht mehr.
Auch die Entwicklung in der EU zeigte Kurswirkung in Chicago. Rückläufige Sojaschrotnotierungen belasteten die Bohne. US-Schrot verlor an Boden, nachdem die EU-Kommission vorgeschlagen hatte, die Einführung der EU-Entwaldungsverordnung zu verschieben. Die Anforderungen nach lückenloser Dokumentation hatte in der EU den Fokus zunehmend weg von südamerikanischem hin zu US-Sojaschrot gelenkt.
Raps erreicht 11-Wochenhoch!
Am 08.10.24 musste Raps auf allen Terminen einen deutlichen Teil seiner Vortagsgewinne wieder abgeben. Der Fronttermin November 24 schloss auf 484,50 EUR/t und damit 6 EUR/t unter Vortagslinie, nachdem er am 07.10.24 mit 490,50 EUR/t ein 11-Wochenhoch erreicht hatte. Raps der Ernte 25 verlor indes nur 4,50 auf 475 EUR/t. Hier war am 07.10.24 mit 479,50 EUR/t sogar ein 3-Monatshoch erreicht worden.
Raps bewegte sich dabei im Einklang mit Rohöl, dass anfänglich für das große Plus, zuletzt aber auch für die Kurskorrektur nach unten verantwortlich war. Auch der Vorschlag Brüssels das Inkrafttreten des Entwaldungsgesetzes um ein Jahr zu verschieben, sorgte für Druck. Denn damit wird die Einfuhr anderer Ölsaaten und Nachprodukte erleichtert. Die Terminverschiebung muss allerdings noch von Europäischem Parlament und Rat bestätigt werden.
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Leif Erik Rehder
Bereichsleiter Pflanzenbau
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