Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Terminmärkte: Soja und Raps geben nach

30.10.2024 (AMI) – Die Sojakurse stehen unter Druck, da die US-Ernte flott voranschreitet und sich in Brasilien die Aussaatbedingungen verbessern. Schwaches Rohöl zieht die Rapskurse nach unten.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago tendierten in den zurückliegenden Handelstagen schwächer. Am 29.10.2024 schloss der Fronttermin November 24 bei umgerechnet 329 EUR/t, das ist auf Wochensicht ein Minus von 7,60 EUR/t.

Belastet wurden die Kurse in erster Linie durch die deutlich verbesserten Aussaatbedingungen in Brasilien. Nachdem zu Beginn der Saison noch Dürre die Arbeiten verzögert hatte, haben die Niederschläge nun auch den Norden des Landes erreicht. In der Folge ließen die Angebotssorgen deutlich nach.

Begrenzt wurden die Verluste durch die lebhafte chinesische Nachfrage nach US-Sojabohnen. Laut aktueller Exportinspektion des USDA wurden in der 43. KW rund 2,4 Mio. t registriert, in der Woche zuvor sogar 2,6 Mio. t. In Summe liegen die Exportinspektionen für 2024/25 bei 10,4 Mio. t und damit 0,2 Mio. t über dem Vorjahresstand. Allerdings soll China auch bereits mit Bohnen der neuen Ernte brasilianischer Herkunft geordert haben. Ob das so weiter geht, dürfte auch vom Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA abhängen. Sollte Trump erneut ins Weiße Haus einziehen, dürfte die Nachfrage aufgrund seiner restriktiven Handelspolitik gegenüber China sicherlich nachlassen. Bei einem Sieg von Harris sind höhere Exportzölle gegenüber China tendenziell unwahrscheinlich, so Beobachter.

Raps in Paris schwächer

Nach den kräftigen Gewinnen in den Vorwochen standen die Rapskurse in Paris in den vergangenen Handelstagen unter Druck. Am 29.10.2024 schloss der Fronttermin November 24 bei 509,25 EUR/t, ein Minus im vergleich zur Vorwoche von 2,25 EUR/t.

Insbesondere die fallenden Rohölnotierungen setzten die Rapskurse erheblich unter Druck, da die israelischen Vergeltungsschläge im Iran, entgegen den Befürchtungen, die Ölversorgung aus der Region nicht lahmlegten. Zudem lastet die Schwäche der US-Sojakurse auf den EU-Rapsnotierungen. Auch der feste Palmölkurs kann wenig bewirken, ist die Nachfrage nach Pflanzenöl in der EU doch gehemmt.

Die kanadischen Canolakurse an der ICE in Winnipeg konnten trotz reger kanadischer Exporte das Niveau der Vorwoche nicht halten und schlossen am 29.10.2024 mit umgerechnet 416,83 EUR/t rund 6 EUR/t niedriger.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

2024: Zu- und Abschläge im Jahresverlauf gestiegen

20.03.2025 (AMI) – Gesellschaft, Politik und Handel stellen immer neue Anforderungen an die Milcherzeugung. Durch die Einhaltung der Anforderungen entstehen teils höhere Kosten auf den Höfen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Mais

Maiskurse legen zu

20.03.2025 (AMI) – Die Maiskurse auf beiden Seiten des Atlantiks verzeichneten auf Wochensicht ein Plus. Streitigkeiten um mögliche Zölle begrenzten die Gewinne in Chicago, während in Paris der feste Euro den Kursspielraum nach oben einschränkte.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Käse: knappes Angebot bei reger Nachfrage

20.03.2025 (AMI) – Zu Beginn der zweiten Märzhälfte verlief die Nachfrage nach Schnittkäse weiterhin rege. Dem stand bei niedrigem Milchaufkommen und geringen Lagerbeständen ein knappes Angebot gegenüber. Die Notierungen wurden abermals unverändert fortgeschrieben.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Belebung im Handel mit Schlachtschweinen

19.03.2025 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen läuft inzwischen spürbar lebhafter als in den vergangenen Wochen. Überhänge gibt es nur noch vereinzelt, die flottere Nachfrage führt in einigen Regionen bereits zu Engpässen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Soja- und Rapskurse im Griff der Handelspolitik

19.03.2025 (AMI) – Die Sojakurse legen aufgrund des schwachen US-Dollars marginal zu, Absatzsorgen begrenzen jedoch die Gewinne. Raps verliert dagegen in Paris erneut im Zuge schwächerer Canola-Notierungen in Winnipeg.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Weniger Schweine in der EU gehalten

19.03.2025 (AMI) – Bei den Winterzählungen wurden in der EU weniger Schweine festgestellt als noch ein Jahr zuvor. In den Vorjahren kam es zu starken Einbrüchen der gehaltenen Tiere wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation.   Mehr

Deutschland | Legehennen | Strukturdaten

Die meisten Legehennen in Bodenhaltung

19.03.2025 (AMI/MEG) – Das Statistische Bundesamt (Destatis) erfasst die Legehennenplätze in Betrieben mit 3.000 oder mehr Haltungsplätzen.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Weltmaisfläche wächst deutlich

17.03.2025 (AMI) – Der Internationale Getreiderat rechnet für 2025/26 mit einer deutlichen Zunahme der Anbaufläche für Körnermais.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Export

USA wichtiger Abnehmer von Käse aus der EU

17.03.2025 (AMI) – Die US-Regierung hat Zölle auf Agrarprodukte ab Anfang April angekündigt. Offen ist, für welche Länder diese gelten sollen. Für die EU sind Exporte in Drittländer ein wichtiger Absatzkanal. Welche Bedeutung haben die USA dabei? Das hat die AMI analysiert.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Verbraucherpreise liegen über dem Vorjahresniveau

13.03.2025 (AMI) – In den ersten beiden Monaten des aktuellen Jahres zahlen die Verbraucher, dem AMI-Frischeindex zufolge, 2,3 % mehr für frische Lebensmittel als im vergleichbaren Zeitraum 2024.   Mehr