Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Terminmärkte: Raps- und Sojakurse verzeichnen Plus

13.11.2024 (AMI) – An den Börsen diesseits und jenseits des Atlantiks zogen die Raps- und Sojakurse an. Rückenwind kam vor allem von den festen Pflanzenölkursen. Zudem lässt der Druck auf die Notierungen mit dem Ende der US-Sojaernte nach.

Die US-Sojakurse konnten in der zurückliegenden Berichtswoche zulegen. Am 12.11.2024 schloss der Fronttermin November 24 bei umgerechnet 347,26 EUR/t, ein Plus auf Wochensicht von 12,21 EUR/t. Ausschlaggebend war die nach unten korrigierte USDA-Prognose zur US-Sojabohnenernte sowie die Aussicht auf ein kleineres globales Aufkommen in der Saison 2024/25. Dennoch dürften weltweit sowie in den USA deutlich mehr Sojabohnen zusammenkommen als im Vorjahr. Mit voraussichtlich 425 Mio. t ist die globale Erzeugung auf Rekordkurs. Zusätzliche Unterstützung erhielten die Kurse durch die feste Tendenz beim Sojaöl. Trumps Pläne, Strafzölle auf Altfette und Speiseöle aus dem Ausland zu erheben, könnte die Nachfrage nach Sojaöl aus US-Produktion beleben.

Des Weiteren waren die US-Exporte zuletzt rege. So wurden in der 45. KW 2,3 Mio. t Sojabohnen aus den USA verschifft. Das waren 1,3 % weniger als in der Vorwoche, aber 13,3 % mehr als in der gleichen Woche des Vorjahres. Mit 1,6 Mio. t war der Löwenanteil für China bestimmt.

Jüngst gerieten die Kurse allerdings unter Druck, als der designierte US-Präsident Trump bekannt gab, dass er den ehemaligen Kongressabgeordneten Lee Zeldin aus dem Bundesstaat New York zum Leiter der US-Umweltschutzbehörde ernennen wird. Dieser gilt als vehementer Gegner von Biokraftstoffen. Seine Ernennung könnten Programme und Prozesse, welche die Ausweitung alternativer Kraftstoffe zu Erdölerzeugnissen fokussieren zurückwerfen und so die Nachfrage abschwächen.

Rapskurse im Aufschwung

Auch für die Rapskurse in Paris ging es in den zurückliegen Handelstagen aufwärts. Der Fronttermin Februar 2025 verzeichnete ein Plus auf Wochensicht von 23,75 EUR/t und schloss am 12.11.2024 bei 535,50 EUR/t. Neben der Aufwärtsbewegung der Sojabohnen profitierten die Rapskurse in Paris vorrangig von den festen Tendenzen der konkurrierenden Pflanzenöle. Deutliche gesunkene malaysische Lagerbestände waren dabei ausschlaggebend und ließen die zugehörige Notierung auf ein 2-Jahreshoch klettern.

Zusätzliche Unterstützung bot die enttäuschende EU-Sonnenblumenernte. Agreste senkte seine Schätzung für die französische Ernte in diesem Jahr erneut auf nun 1,7 Mio. t, was einem Rückgang um 0,4 Mio. t gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Marktprognose

Gerstenvorräte auf 41-Jahrestief

20.01.2025 (AMI) – Die aktuelle USDA-Schätzung der globalen Gerstenvorräte liegt bei 17,5 Mio. t und damit 4,2 Mio. t unter Vorjahresvolumen und deutlich unter dem 5-Jahresdurchschnitt von knapp 21 Mio. t.   Mehr

Deutschland | Grundfutter | Erzeugerpreise

Grundfuttervorräte uneinheitlich

20.01.2025 (AMI) – Die Umsätze am Raufuttermarkt bleiben überschaubar. Vor den Feiertagen haben einige Betriebe noch geordert und haben vorerst genug. So geht es den meisten Betrieben. Spitzenware bleibt indes knapp und gesucht. Stroh wird zunehmend durch Heu ersetzt. Über Silagen wird bei etwas festeren Preisen wenig gesprochen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Milchkuhhaltung in Deutschland rückläufig

16.01.2025 (AMI) – Bei der Viehzählung im November 2024 wurden in Deutschland laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) insgesamt knapp 10,5 Mio. Rinder gehalten und damit 3,5 % weniger als noch im Jahr zuvor.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: EU-Exportaussichten getrübt

16.01.2025 (AMI) – In Paris geben die Weizenkurse aufgrund geringer Nachfrage nach. Die bisherigen EU-Weizenausfuhren liegen mehr als ein Drittel unter Vorjahresvolumen. In Chicago geht es für Weizen hingegen etwas aufwärts.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Frische Lebensmittel kosteten 2024 etwas weniger

16.01.2025 (AMI) – Nach vier Jahren lag die Teuerungsrate 2024 erstmals wieder im negativen Bereich. Die Verbraucher zahlten etwas weniger für frische Lebensmittel als im Vorjahr. Dennoch lagen die Preise in verschiedenen Warengruppen auf einem hohen Niveau.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Milchviehbetriebe im November erstmals unter 50.000

16.01.2025 (AMI) – Bei der Viehbestandserhebung im November 2024 wurden erneut weniger Rinder und Milchkühe erfasst als im Vorjahr. Der Strukturwandel hin zu weniger und größeren Betrieben setzte sich damit fort.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Saisonübliche Abrufe bei Formbutter

16.01.2025 (AMI) – Der Absatz von Formbutter lag zur Monatsmitte bei stabilen Preisen auf saisonüblichem Niveau. Der Markt für Blockbutter hat sich zuletzt leicht belebt, den Export in Drittländer beeinflussten allerdings Unsicherheiten aufgrund des Auftretens der Maul- und Klauenseuche in Deutschland.   Mehr

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Deutscher Schweinebestand knapp stabil

15.01.2025 (AMI) – Fast unverändert entwickelte sich die Schweineherde bei der Viehbestanderhebung im November 2024. Dabei wurden mit 21,2 Mio. Schweinen 0,2 % geringere Tierzahlen als ein Jahr zuvor erfasst.   Mehr

Deutschland | Rinder | Tierbestand

In Deutschland werden weniger Rinder gehalten

15.01.2025 (AMI) – Der Trend des sinkenden Rinderbestandes setzte sich in Deutschland auch Anfang November 2024 fort. Mit 10,5 Mio. Tieren wurden gegenüber dem Vorjahr 3,5 % weniger Rinder festgestellt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Export

Wohin werden deutsche Molkereiprodukte exportiert?

15.01.2025 (AMI) – Anfang Januar wurde ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland festgestellt. Damit gilt Deutschland nicht mehr als frei von MKS, was Auswirkungen für die Exporteure hat. Welches sind die wichtigsten Exportprodukte und wohin gehen diese? Das hat die AMI für Sie kurz zusammengefasst.   Mehr