Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Terminmärkte: Soja gibt nach, Raps rutscht ab

27.11.2024 (AMI) – Günstige Witterungsbedingungen in Brasilien und die Aussicht auf neue US-Importzölle für China belasten die Sojakurse. Vor diesem Hintergrund geben auch die Rapskurse in Paris nach.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago haben in der zurückliegenden Berichtwoche nachgegeben. Am 26.11.2024 schloss der Fronttermin Januar 25 bei umgerechnet 343,41 EUR/t, was einem Rückgang von 3,40 EUR/t innerhalb der vergangen 5 Handelstage entspricht.

Insbesondere die Aussicht auf eine große brasilianische Sojabohnenernte im Jahr 2025 drückte auf die Notierungen. Laut Conab könnten in der laufenden Saison insgesamt 166,1 Mio. t Sojabohnen geerntet werden, 12 % mehr als im Vorjahr. Dies wird auch durch die derzeit günstigen Regenfälle und den zügigen Fortschritt bei der Aussaat gestützt. Ende vergangener Woche waren bereits 86 % der vorgesehenen Fläche gedrillt, gegenüber 74 % zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Auch in Argentinien ist die Aussaat in vollem Gange. In der vergangenen Woche stieg der Anteil der bereits ausgesäten Fläche um 16 Prozentpunkte auf knapp 36 %. Insgesamt dürften die argentinischen Erzeuger nach Angaben der Getreidebörse in Buenos Aires auf 18,6 Mio. ha Sojabohnen anbauen.

Des Weiteren wurden die Kurse durch die Aussicht auf eine engere Zusammenarbeit zwischen Brasilien und China belastet, nachdem beide Staaten eine Reihe von Handelsabkommen schlossen. Diese betreffen den Sojahandel zwar nicht direkt, zeigen aber die positiven Beziehungen zwischen den beiden Ländern, was die Möglichkeit von US-Exporten nach China beeinträchtigen könnte.

Die Märkte wurden durch die jüngsten Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump verunsichert. Dieser kündigte Zölle auf mexikanische und kanadische Waren an, sollten diese ihre Grenzen nicht besser schützen. Zudem sprach er sich für einen zusätzlichen Zoll von 10 % auf Importe aus China aus. Diese Äußerungen wurden von den Marktteilnehmern unterschiedlich aufgenommen. Ein offener Handelskrieg könnte die US-Sojaexporte weiter reduzieren. Andererseits könnten niedrige Importe im Gegenzug die Nachfrage der US-Industrie nach heimischen Sojabohnen und deren Nachprodukten ankurbeln.

Rapskurse in Paris mit hohen Tagesverlusten

In Paris verloren die Rapskurse indes zuletzt deutlich an Wert. Mit Verlusten von teilweise 10 EUR/t am Tag rutschte der nahegelegene Fronttermin Februar 25 um 34 auf 506,75 EUR/t ab. Auch ex Ernte verzeichnete der Kontrakt ein Minus von 23,50 EUR/t auf Wochensicht und schloss am 26.11.2024 bei 464,25 EUR/t. Neben der Schwäche des Sojas und der rückläufigen Palmölnotierungen, war es besonders die Aussicht auf die Ankunft der australischen Rapsernte auf dem Weltmarkt, welche die Kurse in Paris unter Druck setzte.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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