Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: Weizenkurse nahe Vorwochenniveau

05.12.2024 (AMI) – Größere Kursschwankungen blieben aus. Am Exportmarkt herrscht Flaute, die Nachfrage großer Importeure ist aktuell schwindend gering.

Nach Tagesschwankungen von -3 bis +2 EUR/t verfehlt der Pariser Weizenfronttermin mit 213,50 EUR/t das Vorwochenniveau nur knapp um 0,75 EUR/t. Folgetermine der Ernte 24 legen hingegen um bis zu 2 EUR/t zu, während Kontrakte der Ernte 25 ein Wochenplus von bis zu 1,25 EUR/t verzeichnen.

Am globalen Markt ist die Importnachfrage aktuell schwach. Für die EU wichtige Importeure aus dem Nahen Osten oder Nordafrika veröffentlichen derzeit nur selten Ausschreibungen. Hinzu kommt die große Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion, da rutscht EU-Getreide oftmals ohnehin in den Hintergrund. Der aufgrund der politischen Krise Frankreichs schwächere Eurokurs konnte die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Ware zwar etwas steigern, Kaufinteresse konnte aber nicht verzeichnet werden.

Die bisherigen EU-Weichweizenausfuhren 2024/25 belaufen sich auf rund 9,48 Mio. t verglichen mit 13,75 Mio. t zum Vorjahreszeitpunkt. Nach Nigeria ging mit 1,61 Mio. t und einem Marktanteil von 17 % bisher die mit Abstand größte Menge. In Richtung Vereinigtes Königreich wurden bislang 808.426 t EU-Weichweizen verschifft, die 3,5-fache Menge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach Marokko und Ägypten wurden mit 714.180 t und 691.683 t hingegen deutlich weniger exportiert. In der aktuellen Saison hatte Russland bei Ausschreibungen der beiden Länder aufgrund attraktiverer Preise oftmals die Nase vorn. Zudem wird argentinischer Weizen aktuell ebenfalls günstiger als EU-Weizen angeboten, was den Exportwettbewerb nochmals verschärft.

US-Weizen mit geringem Wochenplus

Jenseits des Atlantiks geht es an der CBoT für Weizen hingegen marginal aufwärts. Nach einer verkürzten Berichtswoche aufgrund des US-Feiertages ,,Thanksgiving“ schloss der Weizenfronttermin am 04.12.2024 bei umgerechnet 188,39 EUR/t und damit immerhin 0,80 EUR/t über Vorwoche. Für Gegenwind sorgt ebenfalls die große Exportkonkurrenz bei einer geringen globalen Nachfrage. Der feste US-Dollarkurs senkt die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich. Die Meldung aus Russland, dass das Land seine Exportquote für 2025 kürzen und die Weizenausfuhrzölle erhöhen möchte, bot etwas Unterstützung. Ebenso wie die weitere Meldung aus dem Land, dass sich aktuell rund 37 % der russischen Weizenbestände in einem schlechten Zustand befinden, so groß war der Anteil noch nie.

In den USA hingegen sind die Witterungsbedingungen im Durchschnitt weiterhin günstig. Die Temperaturen sind regional zwar gesunken, eine große Gefahr bezüglich Schäden an den Beständen besteht aktuell aber noch nicht und beschränkt sich zudem bislang nur auf die nördlichen Ebenen.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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