Terminmärkte: US-Sojaverarbeitung rückläufig
An der Börse in Chicago geben die Sojanotierungen nach. Am 17.12.2024 schloss der Fronttermin bei umgerechnet rund 342 EUR/t und verzeichnet ein Wochenminus von 5 EUR/t. Für Kursdruck sorgten vor allem die unerwartet schwachen Verarbeitungszahlen der National Oilseed Processors Association (NOPA). Nach deren Angaben wurden im November 24 rund 193,19 Mio. Bushel Sojabohnen in den USA verarbeitet, Marktteilnehmer rechneten hingegen mit einem Volumen von 196,71 Mio. Bushel. Gegenüber Oktober ist dies zwar ein Anstieg um immerhin 2,2 %, im Vergleich zum November 23 allerdings ein Rückgang um 3,4 %.
Ebenso für Kursdruck sorgten die günstigen Bedingungen in Südamerika. In Brasilien, dem weltweit größten Sojaproduzenten und -exporteur, sind nach Angaben des Beratungsunternehmen AgRural die Aussaatarbeiten für die Ernte im Frühjahr 25 vollständig abgeschlossen. Zudem stehen die Prognosen für anhaltend günstige Vegetationsbedingungen gut, es werden vorerst keine Wetterextreme erwartet. Zudem rechnen Marktteilnehmer mit einer brasilianischen Rekordernte in Höhe von rund 171,5 Mio. t. In der vorigen Saison kamen nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums hingegen noch 153,0 Mio. t zusammen.
In den vorigen Handelstagen zeigte auch die schwache chinesische Nachfrage nach US-Sojabohnen Kurswirkung. Zudem erreichte Chinas Gesamtgetreideproduktion im laufenden Kalenderjahr voraussichtlich ein Rekordvolumen von über 700 Mio. t. Das Land will seine Abhängigkeit von Importen verringern und die heimische Produktion stärken. Das könnte die zukünftige Nachfrage Chinas, eines der größten Getreide- und Ölsaatenimportländer, deutlich beeinflussen.
Pariser Raps kann höchsten Stand seit Februar 23 nicht halten
An der Pariser Börse kann der Rapsfronttermin hingegen etwas fester schließen. Am 17.10.2024 lag der Schlusskurs für den Februar 25-Kontrakt bei 537,50 EUR/t, immerhin 1 EUR/t über Vorwochenniveau. Seit Wochenbeginn tendiert der Kurs allerdings wieder deutlich schwächer und konnte den Höchststand vom 13.12.2024 mit 547,00 EUR/t, der zuletzt Ende Februar 23 erreicht wurde, nicht halten. Folgetermine geben auf Wochensicht um bis zu 25,25 EUR/t nach. Für Unterstützung in der vorigen Handelswoche sorgte eine zwischenzeitliche Einstellung des Schiffsverkehrs auf der Mosel nach einem Unfall an einer Schleuse.
Neben den schwächeren US-Sojakursen dämpften auch die fallenden Canolanotierungen die Gewinne. Zudem drückten die geringe innergemeinschaftliche Nachfrage und die Ankunft der Rapspartien aus Kanada und Australien auf dem Exportmarkt die Pariser Kurse. Auch die zum Jahreswechsel verhaltene Stimmung an den Märkten lastete auf den Notierungen.
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Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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