Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Raps und Sojakurse unter Druck

26.02.2025 (AMI) – Raps- und Sojabohnenkurse tendieren schwächer. Während die Aussicht auf eine brasilianische Rekordernte US-Soja unter Druck setzte, drückten schwache Palmöl- und Canola-Notierungen auf die Rapskurse in Paris.

Die Pariser Rapskurse gaben in der zurückliegenden Berichtswoche nach. Am 25.02.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 auf 530,25 EUR/t und damit 2,75 EUR/t unter dem Vorwochenniveau. Auch Raps der kommenden Ernte verzeichnet ein leichtes Minus von 2 EUR auf 497,50 EUR/t.

Vor dem Wochenende profitierte EU-Raps noch von den festen Canola-Kursen in Winnipeg. Diese legten angesichts schwindender Vorräte bei weiterhin dynamischen Exporten deutlich zu. Seit Beginn der Saison wurden bis Mitte Februar 5,9 Mio. t Raps aus Kanada exportiert – gegenüber 3,2 Mio. t zum Vorjahreszeitraum. Dann gab es aber Gegenwind von der zunehmenden Sorge über mögliche Strafzölle der USA gegen Kanada. Die neue US-Regierung hatte diese zeitnah nach ihrem Amtsantritt Ende Januar angekündigt, um einen Monat aufgeschoben und ab dem 04.03.2025 würden diese dann gelten. Vor diesem Hintergrund notierte der Fronttermin zuletzt wieder schwächer und der März-25-Kontrakt schloss am 25.02.2025 auf umgerechnet 431 EUR/t, 15 EUR/t unter Vorwochenlinie. Das drückte auf die Pariser Kurse.

Gedämpft wurden die Verluste in Paris allerdings durch die trüben Aussichten auf die Rapsernte 2025 in Frankreich. Die Sorgen bleiben mit den anhaltenden Niederschlägen, insbesondere im Nordwesten des Landes. Das französische Statistikamt hatte die Schätzung zur Rapsanbaufläche zur Ernte 2025 gegenüber der Dezemberschätzung auf 1,3 Mio. ha zurückgenommen. Damit wäre die Fläche auch kleiner als im Vorjahr.

Sojaernten in Südamerika drücken auf US-Kurse

Für die US-Sojabohnen ging es in der zurückliegenden Berichtswoche abwärts. Der Fronttermin März 25 verlor so kurz vor seinem Ende im Verlauf der vergangenen fünf Sitzungen rund 4,30 EUR/t und schloss am 25.02.2025 auf knapp 361 EUR/t.

Besonders die nun schneller voranschreitenden Erntearbeiten in Brasilien belasteten die Kurse. So berichtet AgRural, dass der bisherige Rückstand nahezu aufgeholt worden ist, und mittlerweile 39 % der Flächen geräumt sind – knapp ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr. Zudem lastet nach wie vor die Erwartung einer Rekordernte in Brasilien auf den US-Sojakursen, auch wenn die jüngste Prognose jüngst von 171 auf 168 Mio. t gesenkt wurde. Darüber hinaus dürften sowohl in Argentinien als auch in Brasilien die vorhergesagten Niederschläge in den kommenden Tagen zunehmen und den Feldbeständen zugutekommen.

Lebhafte US-Exporte begrenzen die Kursverluste in Chicago. Das USDA meldete für die vergangene Woche Exportinspektionen in Höhe von 858.679 t, was dem oberen Ende der Markterwartungen entsprach. Gleichzeitig haben sich die Exporte Brasiliens im Februar 25 deutlich verlangsamt; bisher wurden im laufenden Monat 3,7 Mio. t ausgeführt, im Vorjahresmonat waren insgesamt 6,6 Mio. t.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen

Weizenkurse können sich behaupten

03.07.2025 (AMI) – Nach der Talfahrt in der Vorwoche können sich Weizenkurse in Chicago und Paris behaupten. Inzwischen gilt die laufende bzw. bevorstehende Ernte auf der Nordhalbkugel als eingepreist.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Raps und Soja rutschen weiter ab

03.07.2025 (AMI) – Nach dem Kursrückgang der Vorwoche ging es für Raps und Soja weiter bergab. Gute Ertragsaussichten für Soja im Mittleren Westen der USA sowie der Start der Rapsernte in Westeuropa drückten die Kurse weiter nach unten.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

EU: Mehr Molken-, weniger Vollmilchpulver ausgeführt

03.07.2025 (AMI) – Von Januar bis April des aktuellen Jahres war eine insgesamt stabile Nachfrage nach Milchprodukten aus der EU zu verzeichnen, wenngleich es auf der Produktebene zu Verschiebungen im Vergleich zum Vorjahr kam.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Saisonüblich gute Nachfrage nach Formbutter

03.07.2025 (AMI) – Die Abrufe von Formbutter sind leicht zurückgegangen, haben sich aber insgesamt noch auf einem jahreszeitlich hohen Niveau bewegt. Die Notierung wurde unverändert fortgeschrieben.   Mehr

Welt | Rinder | Marktprognose

Sinkende Rindfleischerzeugung prognostiziert

02.07.2025 (AMI) – Für das laufende Jahr wird in der weltweiten Betrachtung von einer leicht sinkenden Produktion von Rindfleisch mit einem Minus von 0,6 % ausgegangen. Während moderate Rückgänge in den USA und China vorhergesagt werden, sollte Brasilien seine Erzeugung weiter ausbauen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis gibt nach

02.07.2025 (AMI) – Der Druck auf den Schlachtschweinepreis hat in den vergangenen Tagen und Wochen stetig zugenommen. Die Schlachtunternehmen klagen über fehlende Impulse und volle Kühllager, Mengenkürzungen waren zuletzt die Regel.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Juni fester

01.07.2025 (AMI) – Der AMI-Agrarrohstoffindex klettert im Juni weiter. Während die Erzeugerpreise für Fleisch und Milch zulegten tendierten die Getreide- und Rapspreise schwächer.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Stabiles Preisniveau bei Molkereiprodukten

27.06.2025 (AMI) – Im vergangenen Jahr hatten die Butterpreise, aufgrund der Knappheit, ein absolutes Allzeithoch erreicht. Nach einem leichten Rückgang zum Jahresbeginn blieben die Verbraucherpreise seit Ende Februar 2025 nun stabil.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Welthandel startet belebt ins neue Jahr

27.06.2025 (AMI) – Anfang 2025 hat der globale Handel mit Milchprodukten insgesamt weiter zugenommen. Lediglich bei Milchpulver wurden die Gesamtausfuhren des Vorjahreszeitraums nicht erreicht.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen in der EU holen auf

26.06.2025 (AMI) – Von Januar bis April 2025 wurde innerhalb der EU-27 marginal weniger Milch angeliefert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Grund für den Rückgang waren rückläufige Mengen in den ersten drei Monaten des Jahres vor allem bei bedeutenden Erzeugerländern.   Mehr