Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im August kräftig gestiegen

03.09.2018 (AMI) – Der Preisauftrieb für Agrarrohstoffe in Deutschland hat sich im August spürbar beschleunigt. Der Index kletterte um 3,5 % auf 133,5 Punkte. So hoch war der Preisanstieg zuletzt im August 2012. Vor allem Getreide und Raps waren aufgrund der erheblichen Ernteeinbußen im Schnitt um fast 11 % teurer als im Monat zuvor. Rohmilch verteuerte sich um 1,5 %, während die Preise für Schlachtkühe gegenüber Juli um 8 % absackten.

Die Getreide - und Ölsaatenpreise sind nahezu explodiert, nachdem die niedrigen Erträge die bereits trüben Ernteprognosen sogar noch unterschritten. Erzeuger konnten ihre Lieferverträge nicht bedienen, der Handel suchte verzweifelt Partien und die Verarbeiter waren beunruhigt hinsichtlich der weiteren Bedarfsdeckung im Jahresverlauf. Sie kauften alles, was sich anbot und das zu jedem Preis.

Die Milcherzeugerpreise haben ihre Aufwärtsbewegung, die im Juni eingesetzt hatte, fortgesetzt. Allerdings hat sich der preisliche Aufschwung am Milchmarkt zunächst nicht fortgesetzt. Erst ab Ende Juli gab es überdurchschnittlich hohe Einbrüche bei der Milchanlieferung. Im Zuge dessen zeichneten sich auch an den Produktmärkten erneut steigende Preistendenzen ab. In den kommenden Monaten ist, infolge der witterungsbedingten Ertragsverluste bei Raufutter und Getreide, mit dämpfenden Effekten auf die Milchmengen zu rechnen.

Das durchweg kleine Angebot an schlachtreifen Schweinen ermöglichte den Erzeugern im August höhere Preise. Inzwischen treten die Schlachtunternehmen aber auf die Bremse, der Fleischmarkt hält mit der Entwicklung nicht Schritt. Entsprechend sind im September selbst Abschläge nicht auszuschließen. Nach den umfangreichen Ablieferungen im Juli war das Angebot an Rindern zuletzt eher klein. Zugleich hat sich die Nachfrage belebt, die Preise zogen entsprechend an.

Natürlich informiert – Preisindex sorgt für mehr Transparenz

Die AMI hat den Index für die Preisentwicklung bei den wichtigsten Agrar- und Nahrungsmittelrohstoffen in Deutschland entwickelt, um für mehr Transparenz an den landwirtschaftlichen Rohstoffmärkten zu sorgen. Dieser Index umfasst die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte und ist dadurch ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in der deutschen Landwirtschaft. Der Index wird monatlich veröffentlicht.

Möchten Sie mehr wissen? –Dann nutzen Sie unseren Online-Dienst Markt aktuell Agribusiness, der Ihnen eine aktuelle Analyse mit allen Daten der Teil-Indizes zu Getreide/Ölsaaten, Fleisch und Rohmilch liefert.


Beitrag von Anna Effertz
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch 2025

24.04.2025 (AMI) – Das Jahr 2024 stellte den Milchsektor vor neue Herausforderungen. Ein beschleunigter Strukturwandel und der Ausbruch der Blauzungenkrankheit sind nur einige davon. Die Folgen waren eine reduzierte Milchanlieferung und steigende Preise. Auch 2025 bleibt das Rohstoffangebot begrenzt.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen

Willkommene Regenfälle bessern Ertragsaussichten

24.04.2025 (AMI) – Auf der Nordhalbkugel bessern nach einer längeren Trockenperiode Niederschläge die Anbaubedingungen. Das übte sowohl in Paris als auch in Chicago Druck auf die Notierungen aus.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Pulverpreise überwiegend stabil

24.04.2025 (AMI) – Die Pulvermärkte zeigten sich über die Ostertage in ruhiger Verfassung mit stabilen Preisen. Im Handel mit Milchpulver agierten die Teilnehmer abwartend, die Geschäfte für das zweite Quartal waren überwiegend abgeschlossen. Die Nachfrage nach Molkenpulver in Lebensmittelqualität blieb rege.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Absatzflaute bei Kartoffelprodukten

24.04.2025 (AMI) – Bis 2019 kannten Kartoffelverarbeiter nur wachsende Märkte. Für einen Einbruch sorgte Corona, von dem man sich flott erholte. Doch jetzt scheint sich der Markt zunächst zu konsolidieren. Wettbewerb keimt auf. Ein wenig umsichtiger US-Präsident verunsichert die Märkte auch noch.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Nachfrage

Fast konstanter Fleischverzehr erwartet

23.04.2025 (AMI) – Seit 2022 blieb der Konsum von Fleisch in Deutschland relativ stabil. Auch für das laufende Jahr wird von einem fast unveränderten Wert von 52,9 kg verzehrtem Fleisch pro Kopf und Jahr ausgegangen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis steigt

23.04.2025 (AMI) – Trotz der kurzen Schlachtwochen läuft der Handel mit Schlachtschweinen durchweg reibungslos. Häufig fallen die angebotenen Mengen sogar knapp aus, insbesondere im Süden Deutschlands wird immer wieder von Engpässen berichtet.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Raps- und Sojakurse unter Druck

23.04.2025 (AMI) – Die allgemeine Verunsicherung über die Zoll- und Finanzpolitik der US-Regierung drückt auf die Stimmung an den Märkten. Bei Soja gab es daneben wenig andere Impulse, bei Raps drückte der feste Euro und reichlich Importware auf die Kurse.   Mehr

Deutschland | Käse | Verbrauch

Käseverbrauch wieder gestiegen

17.04.2025 (AMI) – Nach den leichten Rückgängen des Käsekonsums in den vorangegangenen zwei Jahren, hat sich dieser im Jahr 2024 wieder deutlich erholt.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Stabiler Käsemarkt

17.04.2025 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse präsentierte sich Mitte April weiterhin in stabiler Verfassung. Die Nachfrage war anhaltend rege und die Hersteller zeigten sich mit den Absätzen zufrieden. Dem stand ein knappes, aber ausreichendes Angebot gegenüber. Die Notierungen wurden unverändert zur Vorwoche fortgeschrieben.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Mais

Wenig Impulse am Maismarkt

17.04.2025 (AMI) – Nachdem die USA eine 90-tägige Pause für Zölle angekündigt haben, fehlten an der Börse in Chicago ein wenig die Impulse. In den USA verzögern die nassen Witterungsbedingungen die Maisaussaat.   Mehr