Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Höhere Schweinefleischpreise treiben Lebensmittelteuerung

25.11.2020 (AMI) – Während im Frühjahr 2020 die Lebensmittelpreise deutlich angezogen hatten, fällt die Teuerungsrate im Vergleich dazu aktuell relativ moderat aus. Im Oktober verringerte sich der Preisabstand zum Vorjahr bei frischen Lebensmitteln weiter.

Während 2019 die Verbraucherpreie für frische Lebensmittel relativ stabil waren, haben die Preise in diesem Jahr deutlich angezogen. Dem AMI-Frischeindex zufolge kosteten frische Lebensmittel in den ersten elf Monaten 4,6 % mehr als im Vorjahr. Höhere Preise in den Warengruppen Fleisch, Obst und Gemüse waren die Haupttreiber der Lebensmittelteuerung im bisherigen Verlauf des Jahres.

Für frisches Schweinefleisch zahlten die Verbraucher in den ersten elf Monaten des Jahres rund 11 % mehr als im Vorjahr. Bereits im Sommer 2019 hatten die Verbraucherpreise für Schweinefleisch und Fleischwaren angezogen. Damals hatte der erhöhte Importbedarf Chinas aufgrund der dort grassierenden Afrikanischen Schweinepest im eigenen Land und des daraus resultierenden Produktionsausfalls die Erzeugerpreise in Deutschland steigen lassen. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wurde Schweinefleisch auch auf Verbraucherebene teurer. Zuletzt erfolgte im Februar 2020 eine erneute Erhöhung der Verbraucherpreise für einige Artikel aus dem Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels. Die Teuerungsrate stieg kräftig und lag im März 2020 bei etwa 17 % gegenüber dem Vorjahr.

Nachdem im Frühjahr 2020 die Erzeugerpreise für Mastschweine nachgegeben hatten, wurden im Sommer die Preise für einige Wurstwarenartikel im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels reduziert. Beim Schweinefleisch blieben die Preise dagegen stabil. Erst die temporäre Mehrwertsteuersenkung zum 01. Juli 2020 bewirkte auch hier, dass sich die Teuerungsrate leicht abschwächte. Mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland im Herbst 2020 gerieten die Schlachtschweinepreise weiter unter Druck.

Fleisch- und Wurstwaren, deren wichtigster Rohstoff nach wie vor Schweinefleisch ist, kosteten zwischen Januar und November 2020 durchschnittlich 8,1 % mehr als im Jahr zuvor. In dieser Warengruppe senkte der LEH hat Anfang Juni die Preise für einige Brüh-, Roh- und Kochwurstartikel im Basissortiment.

Verbraucherpreise für Schweinefleisch weiter deutlich über Vorjahresniveau

Auf Verbraucherebene blieben die Preise für frisches Schweinefleisch bislang jedoch stabil. Auch in den ersten drei Novemberwochen kostet es immer noch knapp 6 % mehr als im Vorjahr. Innerhalb der Warengruppe Fleischwaren/Wurst sticht das Segment Bratwurst hervor. Der Preisabstand zum Vorjahr resultiert jedoch daraus, dass der Einstieg in die diesjährige Grillsaison auf einem deutlich höheren Niveau erfolgte. Rindfleisch kostete im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls mehr als 2019. Im November dürfte die Teuerung jedoch nur noch moderat sein.

Die Verbraucherpreise für Geflügel liegen demnach aktuell auf Vorjahresniveau. Hier rückt im November zunehmend das Saisongeflügel in das Verbraucherinteresse. Den Daten des AMI-Verbraucherpreisspiegels zufolge sind insbesondere Teilstücke von der Gans zu Saisonbeginn günstiger als vor einem Jahr.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Rekordpreise für Butter sind vorüber

07.02.2018 Nachdem im Herbst 2017 Rekordpreise für Butter verzeichnet wurden, scheint sich der Markt nun zu normalisieren. Die Preisrunde zu Monatsbeginn führt dazu, dass Butter auf Verbraucherebene aktuell wieder weniger kostet.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Verbraucher zahlten mehr für frische Nahrungsmittel

09.01.2018 (AMI) – Höhere Energie- und Lebensmittelpreise ließen 2017 die Inflation in Deutschland anziehen. Für beide Gütergruppen zahlten die privaten Verbraucher im Jahresdurchschnitt 3,1 % mehr als 2016. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 1,8 % – nach 0,5 % in 2016. Erstmals seit drei Jahren ging damit von Energieträgern kein negativer Inflationsbeitrag mehr aus.   Mehr

Deutschland | Eier | Verbraucherpreise

Eier sind für die Verbraucher nun teurer

03.01.2018 Die Eierpreise sind zum Jahreswechsel im Lebensmitteleinzelhandel gestiegen. In der Regel gelten diese höheren Preise für die kommenden zwölf Monate. Doch bereits das vergangene Jahr hat gezeigt, dass Ausnahmesituationen kurzfristige Änderungen bewirken können.   Mehr

Deutschland | Obst | Haushaltsnachfrage

Obst- und Gemüseklassiker sind zu Weihnachten gefragt

21.12.2017 (AMI) – Das Jahr 2017 befindet sich auf der Zielgeraden. Viele Verbraucher nutzen die Feiertage um Weihnachten und Neujahr, um einmal innezuhalten, auf das Jahr zurückzublicken und sich etwas Besonderes zu gönnen. Beim Festessen darf es dabei gerne klassisch zugehen. Ob Kartoffelsalat mit Würstchen oder Rotkohl mit Geflügel oder Wild – Einige Obst- und Gemüsearten kommen an den Festtagen groß raus.   Mehr

Deutschland | Saisongefügel | Verbraucherpreise

Die Martinsgans ist in diesem Jahr teurer

07.11.2017 (AMI) – Wie bei keiner anderen Tier- oder Geflügelart konzentriert sich die Vermarktung von Gänsen auf ein vergleichbar enges zeitliches Fenster. Der Saisonstart liegt traditionell im Oktober. Den ersten Höhepunkt erlebt diese Geflügelart als Martinsgans.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Butter runter, Trinkmilch rauf

02.11.2017 (AMI) – Anfang November haben die Preise für Butter ihr Rekordniveau verlassen. Vorreiter war der Discounter Aldi, der als erster die Verbraucherpreise in seinen Geschäften senkte. Zeitgleich hat er die Preise für Trinkmilch angehoben. Unterschiedliche Kontraktlaufzeiten erklären den vermeintlichen Gegensatz.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Streichmischfette liegen bei den Verbrauchern im Trend

05.10.2017 (AMI) – Die deutlichen Preisaufschläge bei Butter haben dazu geführt, dass die Verbraucher vermehrt auf Alternativen umgestiegen sind. Dass aber nicht nur der Preis entscheidet, zeigen die Verschiebungen bei anderen Milchprodukten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Verbraucherpreise

Fleischpreise sind im Lebensmitteldiscount gestiegen

14.09.2017 (AMI) – Der Lebensmitteldiscount hat Anfang des Monats die Preise für zahlreiche Fleischartikel aus dem Basissortiment erhöht. Sowohl Produkte vom Rind als auch vom Schwein sind von dieser Preisrunde betroffen.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Neuer Höchstpreis für Butter

05.09.2017 (AMI) – Die Preise für Butter kannten in den vergangenen Monaten nur eine Richtung und zwar nach oben. Diese Entwicklung setzt sich im September auf einem erhöhten Preisniveau fort. Seit einigen Tagen gelten wieder neue Kontrakte für Butter zwischen den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Haushaltsnachfrage

Analyse des Bio-Geflügelmarktes: Starkes Wachstum in der Nische

01.09.2017 (AMI) – Bei Bio-Geflügel gab es sowohl auf Produktions- als auch auf Nachfrageseite in den zurückliegenden Jahren Steigerungen. Dennoch bewegt sich der Markt noch auf Nischenniveau. Ein Grund dafür sind die hohen Ladenpreise: Verglichen mit der konventionell erzeugten Alternative kostet Biogeflügelfleisch oft das Zwei- bis Dreifache.   Mehr