Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Milchviehbetriebe im November erstmals unter 50.000

16.01.2025 (AMI) – Bei der Viehbestandserhebung im November 2024 wurden erneut weniger Rinder und Milchkühe erfasst als im Vorjahr. Der Strukturwandel hin zu weniger und größeren Betrieben setzte sich damit fort.

Der Strukturwandel von vielen, kleineren zu immer weniger, größeren Betrieben setzte sich auch im Jahr 2024 fort. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Die Aufstockung der Kuhzahlen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und die Aufgabe kleiner Betriebe aufgrund von fehlenden Ressourcen wie Arbeitskräften oder die Betriebsaufgabe aufgrund von fehlenden Nachfolgern im Generationswechsel sind hier nur einige Beispiele. In Deutschland wurden bei der Viehzählung im November 2024 im Durchschnitt 74 Milchkühe je Betrieb gehalten und damit eine Kuh mehr als noch zwölf Monate zuvor. Dabei gab es regional große Unterschiede. Während im Osten Deutschlands weiterhin im Schnitt 196 Tiere je Betrieb gehalten wurden, stieg in Westdeutschland die Zahl von 65 Kühen im November 2023 auf 66 Kühe im November 2024 an. Doch auch innerhalb einer Region entwickelten sich die verschiedenen Bundesländer uneinheitlich. Im Saarland nahm die Zahl der Milchkühe auf einem Betrieb im Mittel um 9 Kühe auf 84 Tiere zu. Gleichzeitig verzeichnete Nordrhein-Westfahlen erstmalig seit dem Jahre 2008 einen Rückgang des Herdendurchschnitts auf 80 Milchkühe je Betrieb. Die höchste Herdengröße wurde mit durchschnittlich 236 Tieren in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt, dicht gefolgt von Brandenburg mit rund 221 Tieren. Die Haltungen mit den wenigsten Tieren in einem Bestand waren in Bayern zu finden. Die oft kleinbäuerliche Bewirtschaftung belief sich im Mittel auf 46 Milchkühe je Betrieb.

Nicht nur der Strukturwandel bewegt die Milchwirtschaft, sondern auch Preis- und Mengenentwicklungen sowie Handelsbeziehungen. Der Handelskonflikt mit China, das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten, der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland, all das hat Auswirkungen auf den deutschen und den gemeinschaftlichen Handel. Und dann war da noch das knappe Fettangebot 2024, das die Preise nach oben trieb. Das alles wollen wir in unserem nächsten Web-Seminar betrachten. Unsere AMI-Marktexperten Dr. Kerstin Keunecke und Michelle Kuhn analysieren am 24.02.2025 die aktuelle Situation am Milchmarkt und geben einen Ausblick auf die kommende Entwicklung. Nutzen Sie Ihre Chance und melden sich noch heute für unser AMI Web-Seminar " Milchmarkt - vom Fett getrieben!" an.

Beitrag von Monique Rockhoff
Junior Produktmanagerin Milch
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