Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Deutschlands Milchviehbestand schrumpft weiter

10.07.2025 (AMI) – Laut aktueller Viehbestandserhebung hat die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder und Milchkühe weiter abgenommen. Im Vergleich zu den vorherigen Erhebungen hat sich die Abnahmerate jedoch leicht verlangsamt. Gleichzeitig setzte sich der Strukturwandel hin zu weniger, aber größeren Milchviehbetrieben fort.

Bei der aktuellen Viehbestandserhebung wurden zum Stichtag 03.05.25 bundesweit knapp 3,58 Mio. Milchkühe gezählt, ein neuer Tiefststand. Damit hat sich der Milchkuhbestand binnen eines Jahres um 89.885 Tiere oder 2,5 % reduziert. Im Vergleich zu den vorherigen Viehzählungen hat sich die Abnahmerate dadurch wieder verlangsamt, fiel jedoch höher aus als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Im Mai 2024 war noch ein Rückgang um 2,8 % festgestellt worden und bei der Novemberzählung des Vorjahres belief sich das Minus auf 3,3 %.

In der regionalen Betrachtung waren die Rückgänge der Milchkuhbestände gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich stark ausgeprägt. Dabei konnte in den westlichen Bundesländern ein deutlicherer Abbau um 2,5 % beobachtet werden als in den fünf östlichen Ländern, in denen sich der Milchkuhbestand in der Summe um 2,2 % reduzierte. Auf Bundeslandebene kam es in Niedersachsen zum mengenmäßig umfangreichsten Rückgang, hier wurden im Mai 2025 rund 26.534 Milchkühe weniger gezählt als zwölf Monate zuvor. Auch relativ betrachtet fiel die Veränderung mit einem Minus von 3,4 % überdurchschnittlich aus. Weitere überdurchschnittliche Rückgänge konnten in Hessen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Thüringen festgestellt werden. Der stärkste prozentuale Rückgang wurde aber in Rheinland-Pfalz ermittelt, hier wurden im Vorjahresvergleich 4,0 % weniger Milchkühe gehalten.

In Bayern hat sich der Milchkuhbestand ebenfalls sehr deutlich um 16.635 Tiere reduziert. Da hier jedoch knapp ein Viertel der deutschen Milchkühe gehalten werden, belief sich das Minus gegenüber Mai 2024 lediglich auf 1,6 %. Zudem kam es im Saarland, in Sachsen und Sachsen-Anhalt, in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern zu unterdurchschnittlichen relativen Rückgängen.

Wie entwickelten sich die Bestandszahlen in den einzelnen Alterskategorien? Und wie groß ist die durchschnittliche Herdengröße pro Betrieb? Eine ausführliche Analyse hierzu finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.

Beitrag von Michelle Kuhn
Produktmanagerin Milchwirtschaft
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Rohmilch | Erzeugung

Drittstaaten erzeugen mehr Milch als im Vorjahr

11.07.2025 (AMI) – Im Mai 2025 haben sich die überwiegend steigenden Tendenzen bei der Milcherzeugung der bedeutenden Exporteure außerhalb der EU fortgesetzt.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Käsemarkt weiter ausgeglichen

10.07.2025 (AMI) – Zu Monatsbeginn war der Markt für Schnittkäse nach wie vor von einer belebten Nachfrage geprägt. Trotz des rückläufigen Milchangebots hielten sich Angebot und Nachfrage aber die Waage.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise mit leichten Aufschlägen

04.07.2025 (AMI) – Im Mai haben sich die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch weiter befestigt. Damit setzten sie ihre Aufwärtsbewegung aus den Vormonaten fort.   Mehr