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Bio-Geflügelmast – Nische mit großem Wachstumspotenzial

04.10.2018 – Der Bio-Geflügelmarkt ist auf Wachstumskurs! Das ergaben eine aktuelle vom BÖLN finanzierte Marktstudie der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) und eine Verbraucherbefragung der Universität Kassel.

Bio-Geflügel ist eine Nische mit großem Wachstumspotenzial. Die Preise für Hähnchen, Puten, Enten und Gänse aus ökologischer Haltung sind stabil und ungefähr dreimal so hoch wie für konventionell erzeugtes Geflügel. Doch bisher erreicht der Anteil der Bio-Ware am gesamten Geflügelfleischkonsum nur 1,5 Prozent. Die Ausweitung der Bio-Geflügelhaltung wird dadurch erschwert, dass es an regionalen Schlachthöfen fehlt. Hinzu kommt, dass Baugenehmigungen für neue Ställe und Schlachthöfe sowie Schlachtgenehmigungen generell nur schwer zu bekommen sind. Außerdem herrscht bei der Vermarktung ein großer Preisdruck durch den Einstieg größerer Mastbetriebe. Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Marktstudie der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) und einer Verbraucherbefragung der Universität Kassel. Dazu befragten die Ökomarktexperten von AMI bundesweit alle marktrelevanten Geflügelhalterinnen und Geflügelhalter, Schlachtereien und Verarbeiter und Beraterinnen und Berater nach Chancen und Herausforderungen bei der Weiterentwicklung dieses Marktsegmentes. Gefördert wurde das Forschungsprojekt vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

Es fehlt den umstellungswilligen Betrieben an Auslauf und Futterfläche
Der Studie zufolge wünschen sich die befragten Landwirtinnen und Landwirte mehr Planungssicherheit und finanzielle Zuschüsse für Stallumbauten und -neubauten, die für die Haltung von Bio-Geflügel erforderlich sind. Die Politik sollte daher für verlässliche rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen sorgen und zudem den Bau regionaler Schlachthöfe finanziell unterstützen. Viele umstellungswillige Betriebe haben nicht genug Auslauf- und Futterflächen für die flächengebundene ökologische Tierhaltung. Deshalb sind sie gut beraten, verstärkt mit benachbarten Ackerbaubetrieben zu kooperieren und Futter-Mist-Kooperationen aufzubauen. Nach Einschätzung der Ökomarktexperten ist es insbesondere für kleinere Betriebe sinnvoll, sich zu einer Erzeugerorganisation zusammenzuschließen. Nur so kann es gelingen, die großstrukturierten Kanäle des Lebensmitteleinzelhandels zu bedienen. 

Im Rahmen der Befragung der Universität Kassel wurden 644 Verbraucherinnen und Verbraucher in vier Regionen Deutschlands vor verschiedenen Einkaufsstätten befragt. Danach sind die Bio-Käuferinnen und -käufer größtenteils bereit, einen Mehrpreis für Geflügel aus ökologischer Haltung zu zahlen. Die Zahlungsbereitschaft bei knapp der Hälfte der Befragten entspricht den am Markt gängigen Preisen für Öko-Geflügel. Zudem wünschen sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine bessere Verfügbarkeit und geben Hofläden und Wochenmärkte als präferierte Einkaufsstätten für Bio-Geflügel an. Ökogeflügelhalterinnen und -halter empfehlen die Kasseler Marketingexperten deshalb, verstärkt auf Kundenkontakt zu setzen. Um das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu gewinnen, genügt oft schon ein Fenster, das Einblick in den Stall ermöglicht. Außerdem gilt es, die Verbraucherinnen und  Verbraucher für die Verwertung des ganzen Tieres zu gewinnen. Bisher ist die Kundschaft auf das Brustfilet fokussiert. Als Absatzmöglichkeit für weniger gefragte Geflügelteile wie Flügel oder Beine bietet sich der Außer-Haus-Markt an, aber auch die Verarbeitung von Babynahrung und anderen Convenience-Produkten.

Die offizielle Studie "Analyse des Bio-Geflügelmarktes" auf Organic Eprints

Deutschland | Bio-Geflügel | Marktversorgung

Bio-Hähnchen sind weiterhin die Überflieger

30.08.2019 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Hähnchen übersteigt trotz Bestandsausweitungen weiterhin das Angebot, wobei die Ware nicht mehr so knapp ist wie in den Vorjahren. Bio-Geflügelfleisch erreicht damit noch nicht die Anteile am Gesamtmarkt der konventionellen Premiumprodukte, die auf 3-4 % Marktanteil geschätzt werden.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Preise

Nächste Befragungsrunde bei Bio-Geflügel steht an

05.07.2018 (AMI) – Für das BÖLN-Projekt „Analyse des Bio-Geflügelmarktes“ haben AMI und MEG, wie schon 2017, Bio-Geflügelbetriebe in Deutschland befragt. 28 Teilnehmer haben für das erste Quartal Angaben zur Art ihres Betriebes, den von ihnen genutzten Absatzwegen, zur Produktionsmenge 2017 und Erzeugerpreisen im ersten Quartal gemacht.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Erzeugerpreise

Große Spanne bei einzelnen Geflügelarten, aber kaum Preisveränderungen

30.10.2017 (AMI) – Für das BÖLN-Projekt „Analyse des Bio-Geflügelmarktes“ haben AMI und MEG zwischen Juli und August 2017 rund 270 Produktionsbetriebe in Deutschland ausgewählt und die Geschäftsinhaber um eine Markteinschätzung gebeten. 38 Unternehmen haben geantwortet.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Haushaltsnachfrage

Analyse des Bio-Geflügelmarktes: Starkes Wachstum in der Nische

01.09.2017 (AMI) – Bei Bio-Geflügel gab es sowohl auf Produktions- als auch auf Nachfrageseite in den zurückliegenden Jahren Steigerungen. Dennoch bewegt sich der Markt noch auf Nischenniveau. Ein Grund dafür sind die hohen Ladenpreise: Verglichen mit der konventionell erzeugten Alternative kostet Biogeflügelfleisch oft das Zwei- bis Dreifache.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Strukturdaten

Erstmals Bio-Geflügel bei Agrarstrukturerhebung erfasst

16.08.2017 (AMI/MEG) – Bei der Agrarstrukturerhebung 2016 wurde erstmals die Anzahl ökologisch gehaltenen Mastgeflügels erfasst. Danach gab es in Deutschland 345 Betriebe die 1,18 Mio. Bio-Masthühner hielten. Das entspräche 1,3 % des Gesamtbestandes.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Strukturdaten

Bio-Geflügelmarkt: Was wir schon wissen und was im Dunkeln liegt

17.11.2016 (AMI) – Bio-Geflügelfleisch ist immer noch eine Nische. In der deutschen Produktion liegen die Marktanteile zwischen 0,9 % bei Masthähnchen und 5,5 % bei Gänsen. Die größten Wachstumsraten erzielen Masthähnchen, allein 2015 wurden 5 % mehr davon in Deutschland gehalten. Dagegen sind die Putenbestände 2015 wieder gesunken und zeigen nicht die Dynamik der anderen Geflügelarten. Mehr